The Stolen Present

geschrieben von Jack Jasra und Chris Jasra

Das warme, glänzende Feuer tobte sanft auf dem Holz des Kamins. Chris, Malon und ich saßen gemütlich in unseren Sesseln und entspannten. «Malon, wir müssen dir mal ne Geschichte erzählen! Es war letztes Jahr, kurz vor Weihnachten. Weißt du noch, Jack? Jack, wieso fängst du nicht an?» Malon lächelte gespannt. «Klar, wieso nicht.

Ich konnte kaum glauben, was wir eben taten. Nur um jemanden zu Weihnachten mit einer kleinen Schachtel, umwickelt mit glänzendem, buntem Papier und vollendet mit einer Schleife, eine Freude zu machen. «Chris! Halt die verdammte Taschenlampe still!» «Ja, tut mir ja Leid!» Es starrten mich tausend kleine Augen von Spielzeugteddys, Puppen und Nussknackern an, die, wenn sie denken könnten, sich wohl fragen würden, was zwei Dummköpfe wie wir in einem Spielzeugladen zu suchen haben, und das mitten in der Nacht am Heiligen Abend! Langsam schlichen wir durch die Gänge, die gefüllt waren mit Spielzeug, fröhlichen Puppen und weihnachtlichem Schmuck. Es war stockfinster, da wirkte die Atmosphäre des fröhlichen Spielzeugladens doch etwas gruselig. Du wirst dich wahrscheinlich fragen, was wir beide mitten in der Nacht in einem Spielzeugladen zu suchen hatten. Ob wir eingebrochen sind? Nein, das hatte schon jemand vor uns erledigt, denn wir waren auf der Suche nach dem jemanden, der etwas bei sich hatte, das wir unbedingt wollten. Es war ein Verbrecher, der uns doch unser Weihnachtsgeschenk gestohlen hatte! Unser Geschenk für meinen lieben Cousin Steffen.

Chris, erzähl du weiter.» Sagte ich. «Hm gut. Wenn ich mich recht erinnere, hatten wir knapp eine Woche vor Weihnachten ein ganz besonderes Geschenk für Steffen gekauft. Nachdem wir mit dem Weihnachtsbummel fertig waren, verabschiedeten wir uns und Jack nahm das Geschenk mit zu sich nach Hause.
Später am Abend, als ich in der Jasra Bar die Tische putzte, hörte ich ein Klirren. Obwohl es leise gewesen war, musste es von ganz nah gekommen sein, also ging ich zum Fenster und schaute mich um. Am Strand konnte ich nichts entdecken. Ich öffnete also die Tür und ging dem kalten, fast stillen Wind ein paar Schritte entgegen. Plötzlich ertönte ein dumpfer Schlag, der anscheinend aus Jacks Haus kam. Ich sah mich zu Jacks Haus um, das in der winterlichen Nacht rabenschwarz vor den Klippen Silvercoasts stand, da Jack noch einmal nach Heela in die Anwaltskanzlei gefahren ist und alle Lichter im Haus aus waren. Ich ging langsam über die Brücke und näherte mich der Hauswand, die vom Innenlicht des Jasra Cafés schwach beleuchtet wurde. Der hartgefrorene Sand unter meinen Füßen gab kaum nach. Ich näherte mich der Treppe und schreitete zur Eingangstür voran, bis ich ein ungewöhnliches Geräusch wahrnahm. Ziemlich leise und rhythmisch wurden im Haus Schubladen und Schranktüren geöffnet. Ich schaute mich auf der Terrasse um und entdeckte ein eingeschlagenes Fenster. Mir lief es kalt den Rücken runter. Vorsichtig steckte ich den Ersatzschlüssel ins Türschloss und drehte ihn langsam. Mit einem leisen Klicken blieb der Schlüssel stehen. Langsam drückte die Türklinke runter, während ich mit meiner linken Hand vorsichtig die Tür zur Seite öffnete. Das fahle Mondlicht erstreckte sich langsam durch das Wohnzimmer und verschwand sogleich wieder, nachdem ich die Tür lautlos schloss.
Vorsichtig spähte ich durch den Durchgang in der Wohnzimmermauer. Eine unheimliche Stille legte sich im Raum nieder und mit ihr gefror mir das Blut. Vorsichtig schlich ich mich zur Ostseite im Haus, bis die Geräusche verstummten. Ich stand nun genau in der Mitte des Zimmerbereichs, wo der Einbrecher durchs Fenster gestiegen ist und plötzlich bekam ich Angst, da ich keine Deckung mehr hatte und durch den Mondschein, der mich durch die Fenster schwach beleuchtete, wie auf dem Präsentierteller stand.
Dann hörte ich plötzlich hastige Schritte hinter mir, ein Regal wurde anscheinend umgeworfen und ehe ich mich versah, kam mir ein Kerzenständer entgegen.
Der Einbrecher hatte mit mich mit diesem Schlag bewusstlos geschlagen. Es war wohl gegen neun Uhr morgens, als mich Jack auffand, ich konnte mich kaum an was erinnern.

Willst du sonst mal weitermachen, Jack? », fragte Chris. Hastig schluckte ich die Kekse hinunter, die ich mir vorhin gedankenlos in meinen Mund schob. «Natürlich. Das war ziemlich verrückt. Es war schon verrückt genug, dass ich nichts ahnend mein Haus betreten wollte und feststellen musste, dass bei mir eingebrochen wurde! Ich kann dir eins sagen, so ein Chaos hatte ich das letzte Mal, als Jenny bei mir bei Besuch war. Aber das ist eine andere Geschichte. So betrat ich leise mein Wohnzimmer.. und schrie laut auf! Ich wusste nicht, dass es Chris war, der auf dem Boden lag, deswegen erschrak ich auch so. Als mir das aber klar wurde, packte ich ihn und richtete ihn auf. «Chris!… Chris!» Ich schüttelte ihn bis er langsam die Augen aufmachte. «Nein.. die Toiletten sind immer noch nicht repariert.» Chris wusste nicht was er sagte. «Was? Chris! Wach auf! Was ist passiert? Warst du besoffen?» Plötzlich hatte er sich wieder gefangen. «Be.. Was? Quatsch! Bei dir ist jemand eingebrochen! Als ich ihn stellen wollte, hat er mir eins mit einem Kerzenständer gewischt!» Ich nahm meine Arme von ihm weg und sah ihn fragend an. «Was hat er gesucht? Und.. Was für ein Kerzenständer bitte?» «Na der da.» Chris wies auf den Boden. Erfreut sah ich runter. «Ah das Teil! Den hatte ich doch von der Cousine des Bruders der Tochter der Schwester meiner Großmutter geerbt!…» Ich schwieg für einen Moment. «Hässliches Ding.» Erschrocken sprang ich auf, als mich ein sehr kaltes und schauriges Gefühl heimsuchte: Steffens Geschenk. Es war eine Woche vor Heiligabend und ich wäre verdammt wütend wenn Steffen leer ausgehen würde! «Chris, lass uns mal hier umsehen, vielleicht finden wir heraus, wo wir den Dieb finden können.» Chris nickte. Ich sah mich genau um. Nach einer Weile hob ich meine Linke Hand, als ich am zerbrochenen Fensterbrett ankam. «Sieh dir das an. Da hängt ein Zettel. Den hat er wohl verloren.» Ich nahm mir den halb zerrissenen Zettel und sah ihn mir genau an. Es handelte sich um ein Prospekt. «John Crinkleys Spielwaren – Leona.» Ich blätterte durch das Prospekt, bis ich eine kleine Notiz erkennen konnte. 24. Dezember. «Er wird sicher dahin gehen, aber wer zum Teufel bestiehlt zu Weihnachten einen Spielzeugladen?» Fragte ich rhetorisch. «Wahrscheinlich jemand, der davon ausgeht, dass eben niemand davon ausgeht!» «Davon geh ich aus. Aber er wird sicher nicht davon ausgehen, dass ihm zwei Verrückte den Plan durchkreuzen werden!» «Davon kann man ausgehen.» Ich sank meinen Kopf und lachte.

Gut, Chris? Magst du weiter erzählen?» Chris räusperte sich eben. «Wir mussten den Dieb auf frischer Tat ertappen, um Steffens Geschenk wieder zurückzuholen», sagte ich zu Jack, während wir hinter einem Baum versteckt den Laden beobachteten. Es war Heiligabend und die kühle Nacht brach ein. Am Himmel waren kaum Wolken und der Schnee um uns herum war gefroren.
Ich lehnte mich an einem großen Stein hinter mir an und lauschte der Stille. Die Geschäfte haben nun seit ein paar Tagen zu und dieses kleine Viertel mit den ganzen Läden in Leona ist seitdem totenstill. Selbst die Weihnachtsbeleuchtung an den Läden sind abgeschaltet worden, einzig die weit versetzten Straßenlaternen beleuchteten die Straße.
Ich senkte den Kopf und knipste gedankenlos die Taschenlampe an und aus, bis Jack aufhorchte und mich flüsternd fragte «He Chris, hast du das gehört?». Ich wollte gerade verneinen, doch dann hörte ich plötzlich ein Knacken. Anscheinend ging jemand durch den Wald auf die Straße zu. Vorsichtig spähten wir um den Baum herum und schauten auf den Spielzeugladen. Die Spielzeugteddys schauten im Schaufenster immer noch so unschuldig aus wie vor paar Minuten. Jack und ich durchstreiften mit meinem Blick die nähere Umgebung, bis ich Jack anstieß und auf eine Spur im Schnee zeigte, die zum Laden hinführte. «He, die Fußabdrücke im Boden waren vorher noch nicht da», flüsterte ich und vorsichtig kamen wir aus unserem Versteck hervor. Die Spur war noch ganz frisch, ich schaute ins Waldstück rüber, konnte aber niemanden mehr entdecken.
«Anscheinend ist der Dieb gerade reingegangen», sagte ich aufgeregt und Jack ging auf den Laden zu. Der Seitentür war ein Spalt offen, Jack öffnete sie vorsichtig und ich schaltete die Taschenlampe ein».

Ich hielt kurz inne. «Jetzt kommt der spannende Teil, willst du weitererzählen?», fragte Chris Jack und machte mich über die leckeren selbstgemachten Apfelkekse her. «Ja gerne doch! Nun sind wir da, wo ich angefangen hab zu erzählen. In John Crinkleys Spielzeugladen. Umso tiefer wir in den Laden vordringen, umso dunkler wurde alles. Es starrten mich tausend kleine Augen von Spielzeugteddys, Puppen und Nussknackern an, die sich bestimmt über uns lustig gemacht hätten, wenn sie konnten. Chris ließ die Taschenlampe fast fallen. «Chris! Halt die verdammte Taschenlampe still!» «Ja, tut mir ja Leid!» Also wir schlichen langsam durch die Gänge, die gefüllt waren mit Spielzeug, fröhlichen Puppen und weihnachtlichem Schmuck. Glaub mir, es war ziemlich gruselig, mitten in der Nacht, unter dem ganzen Spielzeug! Wir sind ziemlich weit rumgeschlichen, bis wir endlich ein Geräusch vernommen haben. Ich hatte es schon geahnt. Auf den Boden sah ich einen Schatten einer Person, die gerade die Kasse ausraubte. Wir beide waren fest davon überzeugt, dass es sich um unseren Dieb handeln musste. Ich hielt meinen Atem an und gab Chris ein Handzeichen, dass er still sein soll. Doch Chris schlich sich an ihn ran. Ich wusste nicht, was er vor hatte! Er griff langsam zu seiner Tasche, wo er den Kerzenständer der Cousine des Bruders der Tochter der Schwester meiner Großmutter rauszog! Er holte kräftig Schwung! Der Dieb realisierte viel zu spät, was Chris vorhatte, als er sich umdrehen wollte. «Hier! Schöne Grüße von Tante Bethany!» Er wischte ihm mächtig eins aus, was ihn mit einem lauten Knall auf den Boden brachte und gleichzeitig dem Ständer eine große Beule. Chris warf den zerbeulten Kerzenständer auf den Boden, direkt auf den Einbrecher. «Und den Rest kannst du behalten!» Doch da musste ich einschreiten! «Chris! Das ist MEIN Kerzenständer.» Betonte ich. «Oh, du hast Recht.» Er wandte sich dem Verbrecher zu. «Na gut, den kannst du dann doch nicht behalten!» Er kniete sich nieder, nahm den Kerzenständer wieder an sich und reichte ihn mir. «Hier bitteschön! Tut mir Leid, aber das musste sein!» «Schon gut, ich konnte das Teil sowieso nie leiden.» Ich dachte eine Weile nach. «Lass mich mal gucken.» Ich durchsuchte die Taschen des Diebes, bis ich erleichtert seufzte. Da war Steffens Geschenk! Ich nahm es an mich, während Chris die Polizei rief. «Chris! Wir müssen so schnell wie möglich nach Andora City! Steffen soll sein Geschenk morgen früh unter dem Baum finden!» Chris stimmte mir zu.

Okay, erzählst du weiter, Chris?» Chris nuckelte gerade an einem dieser leckeren Apfelkekse. «Äh, ja klar. Während Jack Steffens Geschenk in die Jackentasche verstaut hatte, erblickte ich im Mondschein eine Uhr an der Wand. Sie zeigte bereits 21:54 Uhr an. «Jack, wir müssen jetzt schnell los, sonst verpassen wir noch den Flug nach Andora City», sagte ich. Plötzlich durchstreifte gleichmäßig ein Blaulicht die dunklen Regale im Laden. Ich lehnte mich mit einer Hand ans Regal und sah durchs Schaufenster einen Streifenwagen langsam anhalten.
«Los, wir verschwinden hier, bevor wir noch alle Einzelheiten zu Protokoll geben müssen», meinte Jack und ich fügte hinzu «Diese Geschichte glaubt uns sowieso keiner».
Wir ließen den bewusstlosen Dieb auf dem Boden liegen und schlichen schnell an der Wand zur Hintertür entlang. Wir ließen die Tür leise ins Schloss fallen und gingen durch den dichten Wald. «Hast du eine Ahnung wo wir hinlaufen?», fragte ich Jack. «Erstmal weg von hier. Wenn wir hier einmal querfeldein durch den Wald laufen, sollten wir zum Flughafen kommen», antwortete er.
Ich schaltete die Taschenlampe ein und leuchtete den Weg. Die Dunkelheit verschlang das Licht, so waren nur vor uns die nahen Bäume flüchtig beleuchtet. Wir gingen ein paar hundert Meter durchs Gehölz, aber plötzlich sah jeder Baum aus wie der andere. Ich drehte mich um, konnte John Crinkleys Spielzeugladen aber nicht mehr sehen. «Ich glaube, wir haben uns verlaufen» sagte ich. «Ich glaube nicht, hör mal», sagte Jack und ich lauschte in die stille Nacht. In der Nähe war der Straßenverkehr und Weihnachtsmusik zu hören. Wir folgten dem Geräusch und kamen auf die Straße. Vor uns erstreckte sich die weihnachtlich geschmückte Stadt Leona mit einer kleinen alten Bar und einem anliegenden Biergarten. «Das ist aber nicht der Flughafen», sagte ich und wischte mir die Blätter von der Jacke. «Suchen Sie den Flughafen?», fragte ein junger Mann mich vom Biergarten aus, der anscheinend mit paar anderen Freunden Weihnachten dort feierte.
Wir bejahten und er zeigte mit seiner Handfläche nach Osten, wo man entfernt einige Flugzeuge sehen konnte.
«Verdammt! Wir haben nicht mehr lange Zeit!», sagte Jack panisch. «He, wo du wolle? Ich euch bringen könne nach die Flugzeug.», sagte ein Mann mit ausländischem Akzent und schwarzen Haaren, die fast doppelt so hoch waren wie sein Kopf. Er stand vom Tisch auf, verabschiedete sich von den anderen Leuten und ging auf ein etwas älteres Taxi zu, das mit Standlicht vor der Bar parkte.
Wir überquerte eilig die Straße und stiegen ein. «Zentrale an Wagen 17, das Flugzeug startet in einer Minute, hol den Turbostoff raus», sagte eine hohe Stimme aus dem Funkgerät. Der Taxifahrer schüttete sich einen Kurzen ein, während ich die Tür schloss, riss mysteriös lachend den Kopf nach hinten und drückte aufs Gaspedal. Der Motor heulte laut auf und der Wagen schoss nach vorne.
Ich wurde in die viel zu weiche Rückbank gedrückt, während die Flasche vom Armaturenbrett haarscharf über Jacks Kopf einschlug und zersplitterte. Die Fahrt führte von der Seitenstraße über viele Kurven und Gassen zu einer belebten Hauptstraße. Der Taxifahrer riss bei jeder Kurve ruckartig das Steuer umher und wir flogen quer durch den Raum. Plötzlich ertönte eine laute Hupe und zwei Scheinwerfer eines Lastwagens blendeten uns. Der Taxifahrer lachte mysteriös, bremste mit voller Wucht, so dass ich über den Vordersitz flog und an der Windschutzscheibe kleben blieb. Das Steuer drehte sich bis zum Anschlag und das Taxi schlitterte genau auf den LKW zu. Der Taxifahrer gab ordentlich Gas, wodurch das Taxi wieder auf die richtige Fahrbahnseite schoss und den Lastwagen nur um Haaresbreite verfehlte.
Jack klammerte sich an seine Tür fest und schaute auf die hell beleuchtete Straße. «Wir werdens nichtmehr schaffen!», rief Jack durch das laute Motorgeräusch. «Kein Problem, mir gebe 5 Rupees», sagte der Taxifahrer und ich holte 5 Rupees aus meiner Jackentasche. Der Fahrer trat noch einmal kräftig aufs Gas und wir schossen geradewegs auf den Eingang zu. Ich klebte quer auf der Rückenlehne des Beifahrersitzes fest und Jack saß zusammengefaltet auf der Rücksitzbank. «Haha, und jetzt nicht festhalten», sagte der Taxifahrer lachend und Jack und ich schauten uns fragend an. Der Fahrer riss kurz vor dem großen Eingang das Lenkrad scharf, die Türen flogen während der Fahrt auf und wir wurden aus dem Taxi rausgeschossen. Nur wenige Sekunde flogen wir durch die Luft und blieben dann ziemlich schmerzhaft auf dem harten Betonboden liegen.
Ich richtete mich langsam auf. «Okay, jetzt aber schnell!» rief Jack. Wir rannten wie die Verrückten! Über uns erstreckte sich eine Anzeigetafel, die uns sagte, dass wir genau eine Minute Zeit hatten um unseren Flug zu erwischen! Hastig drängten wir uns durch die verschiedensten Leute durch, die sich über unsere Eile ziemlich wunderten. Mit einem letzten Sprung konnte Jack noch die Dame am Flugzeugeingang aufhalten, die eben die Türe schließen wollte. «Wir müssen da noch rein! Sind wir zu spät?» fragte ich verärgert. «Oh, da kommt ihr aber in letzter Sekunde! Kann ich eure Tickets sehen?» Voller Stolz nahm Jack zwei Tickets aus seiner Tasche und danach führte uns die Stewardess auf einen Platz.
«Na das war echt in aller letzter Sekunde», sagte ich zu Jack. In etwa zwei Stunden später kamen wir in Andora City an. Nach einer kurzen Fahrt mit einem normalen Taxi erreichten wir über den Fahrstuhl Steffens Penthouse.
Als wir davor standen, fragte mich Jack «Hm… Hoffentlich ist die Tür nicht abgeschlossen, damit wir das Geschenk heimlich unter seinem Tannenbaum legen können». Der Fahrstuhl hielt mit einem hellen Bing an und die Holztüren schoben sich zur Seite. Nach ein paar Schritten erreichten wir seine Tür. Sie war tatsächlich nicht abgeschlossen. Vorsichtig öffneten wir sie und Jack suchte an der Wand nach dem Lichtschalter. «Frohe Weihnachten», kamen Steffen, Devil, Cosmo, Isi, Cloud und Raichi hinter dem stylischen Sofa hervor, nachdem das Licht anging.
Der Weihnachtsbaum glitzerte prachtvoll im Wohnzimmer mit den ganzen Geschenken darunter. «Hey, wir dachten ihr kämet schon gar nicht mehr», sagte Steffen und gab uns die Hand.
«Wo wart ihr denn gewesen? Im Unterholz?», fragte uns Raichi und deutete auf unsere verschmutzten Klamotten. Ich nahm meine schwarze Zipfelmütze ab und befreite sie vom Geäst. «Und was ist mit dem verbeulten Kerzenständer passiert?», fragte Isi. Jack holte ihn ganz aus seiner Jackentasche raus und antwortete «Ist ne lange und unglaubliche Geschichte. Wir erzählen sie euch nachher».
So saßen wir gemeinsam am Tisch und lachten und erzählten irgendwelche verrückten Geschichten, die wir alle erlebt hatten. Dann übergaben wir Steffen bei der Bescherung unser Geschenk», erzählte Chris.
«Und was war es?», fragte Malon ganz aufreget. «Jack, willst du nicht den kurzen Rest erzählen?», fragte Chris lachend. «Sicher doch.
Was wir Steffen schenkten? Es war eine antike, mit Gold verzierte Spieluhr! Ich sag dir eins, ich liebe diese Melodie. Er hat sich auch sehr darüber gefreut, ja. Während Devil, Cloud und Raichi am nächsten Tag wieder abreisten, blieben Chris, Cosmo, Isi und ich noch bis nach Silvester bei Steffen. Das war wirklich eine schöne Zeit, sag ich dir.»

Ich schwelgte in Erinnerungen. «Das ist der Wahnsinn. Was ihr immer für verrückte Sachen erlebt! Aber war schön, die Geschichte zu hören.» So hatten wir Malon die seltsame Geschichte von der gestohlenen Spieluhr erzählt. Malon blieb noch einige Tage, bis sie sich wieder auf den Weg nach Leona machte. «Frohe Weihnachten!»