Journey To Jack

«Tell me nanimo wakaranai no demo», hörte man es aus dem kleinen Häuschen im Norden Leonas schallen. Betrachtete man sich das Haus und was darin vor sich ging mal von näherem, so sah man mich, ein Mädchen mit schwarzem Haar und schwarzem Hut, wie ich gut gelaunt hin und her hetzte und dabei den Besen schwang. Dieser Tag war ein besonderer für mich, Malon, denn ich erwartete meine Tochter Jenn wieder. Diese war ständig auf reisen, auf der Suche nach ihrem Vater. Dieser war vor vielen Jahren davon gegangen mit dem Versprechen wiederzukehren.. doch er tat es nie. Und nun sollte sie nach einem halben Jahr endlich wieder nach Hause zurück kehren und ich tat mein bestes, um das Haus funkeln zu lassen. Wenn ich etwas konnte, dann war es putzen. Na ja und shoppen gehen bis auch der letzte Rupee für irgendwelchen Schrott ausgegeben war. «You say itsumo sonna kotoba mooo~ lalala so ich glaub das war's nun aber.» Ich watschte nach draußen und setzte mich auf die Bank vor meinem Haus. Die Sonne schien mir ins Gesicht und schon nach kürzester Zeit war ich eingenickt. In der Ferne sah man eine Staubwolke, die von Sekunde zu Sekunde näher zu rücken schien.. und sie wurde immer größer... und immer schneller. Was war es? Ein nahendes Unwetter? Eine Horde verrückter? Ein überdimensionales Meerschwein welches drohte die Erde aufzufressen? «Mam!», schrie es und innerhalb von Sekunden sprang es auf mich zu und riss mich von der Bank. «Was, wo, wer!? Ich gebe euch alles was ihr wollt aber verschont mich noch ein letztes mal!», schrie ich unter Tränen. «Mam, mach die Augen auf du Doofkopf, ich bin's Jenn!!». Mit einem breiten Grinsen im Gesicht schaute sie mich, ihre immer noch geschockte Mutter an. «Ach so. Jenn! Hi, lass dich knuddeln! Und mach so etwas nie wieder...». Wir gingen anschließend erstmal ins Haus und tranken gemütlich eine Tasse grünen Tee. «Hey Jenn, ich hab da noch etwas für dich.» Ich tapste rüber in mein Schlafzimmer und kramte in meinem Schrank nach dem Geschenk. «Ah, das hier muss es sein», ich hielt einen BH hoch. «Ups. Ehrm nein, das wars nicht». Ich kramte weiter und fand schließlich das gesuchte Objekt und ging zurück ins Wohnzimmer. «Tada~ Machs auf.» Jenn riss ihr sofort das Geschenk aus der Hand, zerfetzte das Papier und heraus kam ein schwarzer Hut mit aufgenähten Katzenohren. «Ah! Der ist toll! Danke , danke Mam!» Sofort setzte Jenn den Hut auf und rannte damit wie eine blöde durch das ganze Zimmer. «Der ist übrigens von deinem Onkel Jack, er hat ihn gemacht. Er macht viele solche tollen Dinge.». Jenn hielt an und nahm auf meinem Schoß Platz. «Onkel Jack?», fragte Jenn. Sie kannte den Rest ihrer Familie nur vom hören. Sie war so oft unterwegs dass sie bis jetzt keine Zeit fand den anderen Hallo zu sagen. «Ja, weißt du nicht mehr, Jack und Isi, die beiden leben doch an der Silberküste, meine Schwester und mein Bruder. Wenn du Lust hast können wir die beiden ja einfach mal besuchen fahren, wie fändest du das?». «Ja, Mam hat immer die besten Ideen, lass uns sofort los~», freute sich Jenn und fing wieder an um den Wohnzimmertisch zu rennen. «Ganz ruhig, ich pack noch schnell meine Sachen und dann können wir los.» Während ich meine tausend Taschen zusammenpackte hüpfte Jenn aufgeregt herum. «Go, Mam! Go, Mam! Go Mam! Ich will Onkel Jack sehen! Und Tante Isi! Und hoffentlich sind auch alle anderen da, dann freu ich mich umso mehr. Haben die Haustiere? Haben die ein schönes Haus? Ein großes Haus? Und ist es weit bis zur Silberküste?». Ich drehte sich um und schaute meine Tochter mit starrer Mine an. «Jenn?», sagte ich. «Ja, Mam?», lächelte Jenn mich an. «Hier, das ist für dich». Ich drückte Jenn eine riesige Tasche auf woraufhin sie gleich um einige Zentimeter schrumpfte. «Die darfst du tragen. Brauchst dich nicht zu bedanken, lass uns gehen». Jenn seufzte und so machten wir uns auf zum Hafen im Süden Leonas. Von dort aus nahmen wir ein Schiff welches uns zur Silberküste bringen sollte. Auf dem Weg dorthin passierten wir Orte wie Antika, Krysta, Nog und Heela. Und endlich dann die Silberküste, ein wunderschöner Ort mit traumhaften Stränden und stets warmer Sonne. Durch die Palmen wehte ein frischer Wind als ich und Jenn schließlich Land betraten und das Schiff hinter uns wieder in See stach. Wir waren die einzigen Absteiger. «So. da wären wir. Nun lass mich mal einen Blick auf die Karte werfen. Jack hat mir den Ort seiner Behausung mal auf dieser Karte verzeichnet. Hmmm..da ist es. Laut diesem Stück Papier nicht weit von hier. Am besten ist, wir folgen nur diesem Weg hier.» «Alles klar Mam!». Und Jenn hüpfte weiten Schrittes voraus. Als wir beide nach einer halben Stunde unser Ziel immer noch nicht erreicht hatten, kam mir das ganze etwas seltsam vor. «Was hast du denn Mam, sind wir hier falsch oder warum bleibst du stehen?». Ich schaute sich um. Wir waren irgendwie in einen tiefen Wald geraten und der Himmel über uns färbte sich nach und nach immer dunkler. «Nun, wir sind hier falsch wie es scheint. Ah, und grad eben hab ich einen Regentropfen abbekommen. Also wenn wir nicht nass werden wollen, sollten wir nun schnellstens hier raus finden. Komm, Jenn hier lang!». Während wir durch den Dschungel streiften, nahm Jack seinen Hut und verließ das Haus. Auch er hatte gemerkt dass es gleich ein Unwetter geben wird und wollte rüber zu Isi um sie zu warnen. Während er so durch den Sand latschte, hörte er Stimmen. «Jenn, nun lauf mal etwas schneller, ich will heute noch ankommen!» «Aber Mam, ich kann so langsam nicht mehr, schließlich muss 'ich' die ganze Zeit ja deine doofe Tasche schleppen und nicht du!», grummelte Jenn. «Huch? Das klang aber gerade wie Malon! Und sie hat jemanden mitgebracht wie es scheint. Aber was machen die beiden denn im Gebüsch!?». Jack erbarmte sich schließlich und holte uns zum Glück da heraus. Erleichtert gingen wir in sein Häuschen und setzten uns an den großen Tisch. Isi kam auch noch vorbei und während es draußen regnete und stürmte, plauderten wir gemütlich bei einer heißen Tasse Kakao. Es wurde viel geredet und Jenn war so glücklich dass sie nun endlich mehr Familienmitglieder kannte. Am nächsten Tag als das Wetter sich beruhigt hatte reisten ich und Jenn wieder ab. Am Hafen umarmten wir uns alle noch einmal und es trat jeder wieder seinen Heimweg an. Jenn blieb diesmal auch vorerst bei mir in Leona.
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